Zahlreiche Prominente und Wegbegleiter erinnern sich in ebenso persönlichen wie exklusiven Textbeiträgen an John Lennon. Herausgegeben und eingeleitet wird dieses Buch der Erinnerungen von Yoko Ono.
Großartige Musiker, Künstler, Fotografen, Schriftsteller und viele weitere prominente Wegbegleiter John Lennons haben für dieses Buch ihre ganz persönliche Erinnerung an John exklusiv aufgeschrieben.
Mit Texten von Joan Baez, Chuck Berry, Jello Biafra, Cilla Black, James Brown, Peter Brown, Ray Charles, Jackie DeShannon, Steve Earle, Bill Eppridge, John Fogerty, Peter Gabriel, David Geffen, Harry Goodwin, Bob Gruen, James Henke, Dennis Hopper, Mick Jagger, Garland Jeffries, Elton John, Larry Kane, Lenny Kaye, Alicia Keys, Astrid Kirchherr, Jerry Lee Lewis, Mark Lewisohn, Michael Lindsay-Hogg, Nils Lofgren, Norman Mailer, Albert Maysles, Elliot Mintz, »Cousin Brucie« Morrow, Bobby Muller, Andrew Newmark, Philip Norman, Kate Pierson, Vicki Peterson, Iggy Pop, Billy Preston, Carlos Santana, Carly Simon, John Sinclair, Phoebe Snow, Tom Snyder, Pete Townshend, Klaus Voormann, Loudon Wainwright, Jann Wenner, Jon Wiener, Mary Wilson, Barbara Worton, Ritchie Yorke und vielen anderen.
Mit einer Zeichnung von John Lennon und einer Illustration von Bono.
Meine Erinnerungen an John Nach Johns plötzlichem Tod in jener Nacht war mir, als sei ein Teil von mir mit ihm gegangen. Mein ganzer Körper zitterte heftig, besonders meine Knie, und ich musste mich auf einen Freund stützen, als ich das Krankenhaus verließ. Der Frühling kam und ging. Sommer. Es überraschte mich, das Laub so leuchten zu sehen, obwohl es John nicht mehr gab. Es kam mir vor wie ein Verbrechen, dass alles andere noch so voller Leben war. Der Herbst war wunderschön. Und dann der Winter. Mir wurde bewusst, dass die Winter jetzt für eine Weile schwer sein würden. Seitdem sind 25 Jahre vergangen. Es geht mir gut, wenn ich unter Leuten bin, mit meinem Sohn und meiner Tochter. Ich lächele, ich lache. Ich schaue auf in den Himmel und lasse mein Herz tanzen. Ich umarme meine Kinder – wobei, eigentlich umarmen sie mich, denn heute sind sie viel größer als ich. Aber wenn ich allein bin, wenn das Abendlicht die Welt rosa färbt, nachts in der Dunkelheit und morgens beim Sonnenaufgang, dann zittert mein Herz und hört nicht auf. Ich werde immer wieder gefragt, wann ich über meine gemeinsame Zeit mit John schreiben werde. Ich gebe immer dieselbe Antwort: Ich bin noch nicht bereit. Werde ich das jemals sein? Es fühlt sich nicht so an. Ich glaube nicht, dass ich diesen Teil meines Herzens öffnen kann, solange es noch zittert. Dieses Buch war ein Segen für mich. Jeder einzelne Beitrag ging mir sehr nah. Die Liebe der Autoren zu John war so greifbar und ehrlich, dass ich mich sofort entspannte. Und lustig waren sie auch! Witzige Typen! Kluge Köpfe! Ich konnte es nicht fassen, dass sich so viele von unseren Freunden plötzlich als so gute Texter entpuppten. Mir ging es immer wieder durch den Kopf, ihnen zu sagen: »Macht weiter! Ihr hättet Schriftsteller werden können! Obwohl, das ginge ja immer noch!« Ich musste so lachen, so hatte ich mich seit Woody Allens letztem Film nicht amüsiert, und das ist schon eine ganze Weile her. Ich lachte und lachte. Und dann kamen mir die Tränen. Sie liefen mir übers Gesicht, unaufhaltsam, und ich konnte auch nicht aufhören zu weinen, als ich zu Ende gelesen hatte – was viel zu schnell passierte. Dieses Buch ist ein wunderbares Projekt. Ich hoffe, es macht euch ebenso viel Freude wie mir. Wie John zu sagen pflegte, wenn wir etwas zu unserer Zufriedenheit abgeschlossen hatten: Wir sollten bald einen zweiten Teil in die Wege leiten. Freunde, ich danke euch dafür, dass ihr eure Erinnerungen weiterhin in euch tragt und dass ihr uns – insbesondere mich – an ihnen teilhaben lasst. Ich habe wirklich Glück. Yoko Ono, Frühjahr 2005