Welcome, dear Bruno. Ein mir unbekannter Mann Mitte vierzig - klein, sehr dunkel, Seehundschnauz, Kugelaugen - streckt ein Pappschild in die Höhe und bricht sofort in Tränen aus. Er steigt über die Absperrung, ergreift meine Hand, zerrt mich durch die Menge - wo sind eigentlich meine Koffer? -, überall Menschen, es ist morgens um halb fünf, 26 Grad feucht, wir überqueren eine Straße, Motor-Rikschas lärmen an uns vorbei, die Luft ist dick und klebrig und bleischwer, eine Autotür geht auf, die Koffer sind schon drin, «das ist Ahmed, der Mann deiner Cousine» (oder hieß er Abdul?), «und hier unser Fahrer, ein Schwager deiner Tante» (oder war es ein Neffe?), «und das ist Rahim, dein ...».
So beginnt Bruno Ziauddins abenteuerlicher Besuch bei seinen indischen Verwandten. Eine Reise, gegen die er sich jahrelang gesperrt hatte und die sich als die absurdeste, schönste, aufreibendste und berührendste seines Lebens herausstellen sollte. Schließlich veranlasst sie den Autor auch, der Frage nachzuspüren, wie es sein Vater aus einem armen indischen Kaff an eine englische Elite-Uni schaffen konnte, unter welchen Umständen er seine
Schweizer Ehefrau kennenlernte und was es für ihn selbst bedeutet, ein Multikulti-Kind zu sein. In Curry-Connection erzählt er ebenso klug wie komisch von dieser Spurensuche in Zeiten der Globalisierung.