"1903 beschloss auch ich auszuwandern". Andreas Kordopatis ist noch ein junger Mann, als er aus seinem ärmlichen Dorf auf der Peloponnes in die USA zu emigrieren beschließt. Ein Augenproblem könnte ihn daran hindern, er fährt trotzdem und bleibt bis 1910 illegal, reist quer durch das unbekannte Land, arbeitet und versteckt sich vor der Polizei; der 18Jährige Nassios und acht seiner Genossen sind in den Bergen der Peloponnes eingekesselt und müssen ans Meer, um sich vor der Nationalen Armee zu retten, denn mit dem verlorenen Bürgerkrieg sind nun auch sie verloren; Jannis und Rania streiten sich irgendwann in den 1980er Jahren bis zur totalen Erschöpfung; eine alternde, bourgeoise Dame aus Athen sinniert ohne Punkt und Komma über ihr Leben; und die angehende Literaturwissenschaftlerin Krysta Stratigi interviewt Thanassis Valtinos über sein Leben und Werk.
Valtinos macht in seinen Texten die karge Berglandschaft seiner Heimat zur Bühne für die Wechselfälle der Geschichte und der Menschen. Dabei bedient er sich sehr unterschiedlicher Erzähltechniken: dorische Monologe, dramatische Dialoge und fiktive Interviews bilden ein Panorama der griechischen Geschichte, von Schicksalen und Literatur.
Abstieg zum Meer hinunter und flussaufwärts zurück: Die Edition Romiosini veröffentlicht erstmals auf Deutsch eine repräsentative Auswahl aus dem über fünfzigjährigen Werk des modernen Klassikers.