Bei den ersten Wahlen nach dem Griechischen Bürgerkrieg wurden 1950 die Liberalen gewählt, die mit Plastiras und Venizelos das Land zwei Jahre lang demokratisch regierten. Auf Druck der Amerikaner wurde das Wahlrecht geändert, so dass die rechtsgerichtete Synagermos-Partei unter Papagos an die Macht kam. Nun folgten die sogenannten bleiernen Jahre. Griechenland wurde von der Rechten regiert, die Demokratie auf ein absolutes Minimum reduziert. Nach dem Tod von Papagos 1955 wurde K. Karamanlis neuer Premierminister. Er brachte das Land zwar wirtschaftlich voran, die Demokratie litt aber weiter und bei den Wahlen 1961 gab es massive Fälschungen. Nach einem kurzen demokratischen Zwischenspiel 1963 bis 1965 unter der Regierung von Georgios Papandreou, das 1965 durch eine Intervention des Königs endete, herrschte bis zum Militärputsch am 21. April 1967 das absolute Chaos. Eine Clique von Obristen unter der Führung von Georgios Papadopoulos kam an die Macht und regierte Griechenland die nächsten sieben Jahre lang diktatorisch. Diese Junta wiederum wurde im November 1973 vom Chef der Militärpolizei Ioannidis gestürzt, der im Sommer 1974 versuchte, die sogenannte Enosis, den gewaltsamen Anschluss Zyperns an Griechenland, mit einem Putsch durchzusetzen, was mit der türkischen Invasion und Teilung der Insel endete. In Griechenland brach das Regime zusammen und Karamanlis kehrte an die Macht zurück.
Heinz A. Richter stellt in seinem neuen Buch die unruhigen Entwicklungen im Griechenland der Jahre 1950–1974 eindringlich dar und gibt einen umfassenden Überblick über den Kampf zwischen Demokratie und Diktatur nach den Bürgerkriegen.